Reise Malaga vom 12.11.15 - Galgo español

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Reise nach Málaga - Südspanien vom 12.11.2015 - 15.11.2015


Das Ziel unserer Reise war, die Auffangstation von Charlotte del Rio kennen zu lernen. Charlotte und uns war es wichtig zu sehen, wie sie dort mit ihrer Familie lebt und vorallem wie sie mit ihren Schützlingen arbeitet.
Die Reise war ein voller Erfolg gepaart mit Eindrücken und vielen Emotionen!!!


My life, my freedom!    -   Mi vida, mi libertad!
(das ist das Motto dieser Station)


112 Carlota Galgos ist ein Familienbetrieb in Alhaurín de la Torre (Málaga/Andalusien) zur Rettung des Galgo Español.
112 Carlota Galgos wurde von Charlotte del Rio im Jahre 2006 gegründet und wird von ihr, ihrem Ehemann, ihren drei Kindern und Familienhunden auf einer ca. 6000 m2 Finca geführt. Die Familie nimmt Galgos aller Altersklassen und Grössen auf, die häufig furchtbare Verletzungen aufzeigen. Mit viel Liebe und Kompetenz werden die Galgos wieder gesund gepflegt und auf ein neues, glückliches Leben vorbereitet. Die Arbeit der Familie kann nur dank Spenden finanziert werden.
Die Finca 112 Carlota Galgos basiert auf Liebe und Bewunderung für diejenigen, die nicht für sich selbst sprechen können.


Charlotte und ihr Mann Dioni mit einiger ihrer Familienhunde...



1. Tag
Nach einem ruhigen Flug landeten wir planmässig in Málaga. Schnell das Mietauto entgegengenommen, ein kurzer Abstecher im Hotel, schnell schnell die Bäuchlein gefüllt und schon fuhren wir sehr gespannt und aufgeregt in Richtung Finca. Mit telefonischer Hilfe von Beat aus der Schweiz haben wir dann nach ca. 1 Std. die Finca endlich gefunden..!

Die Begrüssung von Charlotte und ihrem Mann war sehr herzlich und die Freude gross. Eine so warmherzige, offene und sympathische Familie. Nachdem Charlotte uns ihre 3 Kinder vorstellte, hat sie uns vieles über ihre Arbeit, ihre Prinzipien, ihre Vorstellungen und über ihre Träume erzählt und uns anschliessend die ganze Finca gezeigt. Die komplette Finca ist durch eine sehr hohe, solide Mauer gut geschützt.
Zusätzlich ist alles mit Überwachunngskameras ausgestattet und nachts ist alles beleuchtet. Zu der Finca zählen noch 2 Pferde, 1 Pony, Hühner, die eigenen Familienhunde und Katze "Mocca".

Leider sahen wir an diesem Abend nicht mehr so viele Schützlinge, da die meisten schon im "Pyjama"
* und bed ready in ihren Holzhütten waren.
Müde, aber voller wunderbarer Gefühle,  machten wir uns gegen 20 Uhr wieder auf den Weg ins Hotel.
*allen Galgos werden zum Schlafen Windhundmänteli angezogen, da es jetzt auch in Südspanien nachts kalt werden kann. Die Holzhütten sind zwar sehr gut gebaut und gut geschützt, sie sind aber nicht beheizt.


2. Tag
Um ca. 10.30 Uhr waren wir wieder in der Finca. Endlich, endlich konnten wir alle Schützlinge begrüssen und bestaunen. Es war fantastisch! Zur Zeit leben ca. 25 Galgos in der Station. Gesunde, kranke, verletzte, junge, alte, fröhliche, verspielte... aber auch ängstliche und traumatisierte. Jeder von ihnen einzigartig.

Auf einem grossen, eingezäunten  Abschnitt der Finca,  stehen ca. 8 grosse Holzhütten. Pro Hütte leben dort zwischen 3 - 4 Galgos. Alle Hütten sind sehr liebevoll ausgestattet mit weichen, grossen Hundekörben, Bildern an den Wänden, und aus den Musikboxen klingt schöne Musik. Licht und Fenster sind ebenfalls vorhanden und alles in allem machte alles einen sehr sauberen, gemütlichen Eindruck. Vor jeder Hütte hatte es jeweils ein kleiner, eingezäunter Vorplatz.

Ein anderer Teil zeigt eine ca. 2500 m2 grosse, eingezäunte Wiese auf, auf welcher die Galgos und Pferde sich austoben können oder Charlotte mit den Hunden trainiert.  Ebenfalls stand ein mit Wasser gefüllter Pool dort, in welchem Charlotte die Galgos trainiert und ihre Muskulatur wieder aufbaut. Leider ist dieser nicht beheizt und so träumt Charlotte schon lange von einem Wasserlaufband, auf welchem sie wetterunabhängig mit den kranken Hunden arbeiten kann.
Alles was wir sahen, hat uns sehr beeindruckt. Ebenfalls befanden sich alle Hunde in einem sauberen, gepflegten und parasitenfreien Zustand.

Es bereitete uns sehr viel Freude, mit den Hunden zu schmusen, zu knuddeln und mit ihnen zu spielen. Zu vielen Hunden konnte Charlotte uns deren traurige Geschichte erzählen.

Gegen Nachmittag kam dann der grosse Moment der Spendenübergabe!
Charlotte war sprachlos, fassungslos und Tränen der Freude kullerten über ihre Wangen. Sie war nur noch überwältigt.

Nebst einer sehr grosszügigen Geldspende für die Tierarztkosten brachten wir
30 Windhundmänteli, viele Windhundhalsbändeli, Hundeshampoo, Decken und Hundeleckerli mit... nicht zu vergessen, die Schokolade. Solche Freude zu sehen, berührte unsere Herzen sehr.

Am Nachmittag durften wir Charlotte in die Perrera (Tierheim) begleiten. Wenn bei ihr auf der Finca Full house ist, kommen weitere Schützlinge vorerst in einen bezahlten, separaten Teil der Perrera. Dort sassen aktuell 5 neue Hunde von ihr. Auch dort werden diese von ihr liebevoll betreut und umsorgt.
Mit einem Spray befreite sie die Hunde von lästigen Flöhen, checkte ihren Gesundheitszustand und in die Hundekörbe wurde viele, weiche Decken gelegt.  Liebevolle Worte und eine streichelnde Hand fehlten dabei nie.




Anschliessend begleiteten wir Charlotte in die Tierklinik. Ferrari, ein Galgorüde, hatte einen Kastrationstermin... In der Klinik besuchten wird ebenfalls zwei ihrer Schützlinge, die dort zur Zeit stationär behandelt werden. Der jüngere der beiden hat ein Problem mit einem Bein.
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Der andere Patient, ein ca. 10jähriger, schwer kranker Galgo hat es ihr besonders angetan. Sein ganzes Leben war er auf der Strasse und wurde nur mit Füssen getreten und nun endlich in Sicherheit kämpft er ums nackte Überleben. Wir hoffen alle sehr, dass er diesen Kampf gewinnen wird. Charlotte mit diesem Hund zu sehen, ihre Art und Weise, wie sie mit ihm redete und für in schaute, trieb uns das Wasser in die Augen. Wahnsinn, wie hingebungsvoll und liebevoll sie sich um all ihre Hunde kümmert.

Ca. um 18.30 Uhr kehrte wir mit vielen Bildern in unseren Köpfen zurück ins Hotel.

3. Tag
Gegen 10.00 Uhr trafen wir auf der Finca ein.
An diesem Morgen begrüsste uns Charlotte nicht wie sonst, und wir bemerkten sofort, dass etwas nicht stimmte. Einer ihrer ehemaligen Schützlinge ging diese Nacht, leider viel zu früh, über die Regenbogenbrücke. Es schnürte uns die Kehle zu, mit ansehen zu müssen, wie sehr diese zierliche, liebevolle Frau um diesen Hund aufrichtig trauerte. Doch welche Worte können in solch einem Moment trösten? Und so schlossen wir Charlotte ganz fest in unsere Arme.

Nachdem wir alle Galgos ausgiebig begrüssten und liebkosten, machten wir uns an die Arbeit und schaufelten ca.
50 gefüllte Karetten Mist weg.
Auweia, das gab aber Blasen an den Händen. Doch wir halfen sehr gerne.
Am Nachmittag schauten wir Charlotte zu, wie sie einen ihrer sehr ängstlichen Schützlinge, zusammen mit einem souveränen Hund an der Seite, trainierte (s. Video unten). Sie steckt so viel Liebe, Geduld und Wissen in ihre Arbeit, es war wunderbar, dies zu beobachten.

Anschliessend durfte wir ausserhalb der Finca mit 4 Hunden eine kleine Runde spazieren gehen. Auch dieses Dinge sind eine wichtige Vorbereitung auf ein neues Leben in einer Familie. Wieder zurück haben wir eine der Hundehütten sauber gemacht und alle Decken gewechselt. Charlotte meinte, wir sollen unbedingt genug Decken nehmen, die Galgos lieben weiche, bequeme Bettchen...

Und dann kam die grosse Sensation. Wir durften zusammen mit ihr zu einem Galguero (Jäger) fahren. Dieser informierte Charlotte am Morgen, dass er für 5 seiner Galgos keine weitere Verwendung mehr hatte und sie diese abholen könnte sonst...  Wir waren uns sehr wohl bewusst, welches Vertrauen sie in uns setzte, uns dorthin mitzunehmen. Diese Möglichkeit und so ein entgegengebrachtes Vertrauen bekommt man so gut wie nie. Es gab aber ganz klare Regeln zu beachten. Keine Emotionen zeigen, wenig bis gar nicht reden, stets freundlich sein, nicht zu sehr auf die Hunde achten etc. etc.
Und sie wusste zugut, warum sie dies von uns verlangen musste. Eine "Zusammenarbeit" mit einem Galguero aufzubauen bedeutet ein langer, harter Weg. Ein Fehler, und alles ist aus und vorbei.
Uns empfingen dort ca. 50 Hunde, in einem Zustand, denn wir hier nicht im Detail erläutern möchten. Hinter dunklen, verschlossenen Ställen bellten ebenfalls viele weitere Hunde. Unsere Gefühle spielten in unserem Inneren verrückt. Doch wir liessen uns nichts anmerken. Wir waren nicht unglücklich, diesen Ort nach ca. 45 Min. wieder verlassen zu dürfen.

Tja, und dann kam die Zeit des Verabschiedens. Unser letzter Tag war zu Ende. Nachdem wir uns von allen Hunden verabschiedet hatten, mussten wir uns schweren Herzens von dieser liebevollen, herzlichen Familie wieder verabschieden. Es fiel uns nicht leicht. Wie gerne hätten wir noch mehr geholfen.....
Wir sind dankbar für den Einblick in die Welt von 112 Carlota Galgos,  für das uns entgegengebrachte Vertrauen und für die Zeit, die Charlotte sich für uns nahm.  

4. Tag
Um 10.00 Uhr machten wir uns auf in Richtung Flughafen
Adiós Charlotte... Wir kommen wieder... Ganz bestimmt!!!!  



Zusammenfassung:

Wir erlebten in diesen 3 Tagen eine sehr schöne, sehr intensive und auch sehr emotionale Zeit. Viele Bilder und Schicksale werden uns noch lange begleiten, und wir sind auch heute noch am Verdauen und Aufarbeiten.
Wie muss sich ein Mensch fühlen, der täglich mit so viel Leid, so viel Grausamkeit und Ungerechtigkeit konfrontiert ist???

Wir durften eine Frau kennen lernen, die mit viel Hingabe, mit ganzem Herzen, viel Feingefühl, Geduld und Kompetenz sich um diese geschundenen Seelen kümmert.
Ein Frau, die mit ihrer Familie einen täglichen Kampf auf sich nimmt, und diesen gepeinigten Galgos in ein glückliches Leben verhilft.
Eine Frau, die trotz allem keine Verbitterung und Resignation aufzeigt.
Eine Frau, die einem stets ein ehrliches Lächeln schenkt. Dieser Frau zollt unser grösster Respekt.
Charlotte hat jegliche Hilfe und Unterstützung verdient. Und wir werden helfen!

"Charlotte  -  Muchas gracias!"


Dolores, Daniela & Andrea


PS: Nochmals von ganzem Herzen DANKE an alle Galgofreunde, die dazu beigetragen haben, dass wir so viele Sachspenden und eine grosszügige Geldspende an Charlotte übergeben konnten.


Zwischendurch mal eine Pause...


Galgos beim Spielen...

... so herzige Hundehütten, in welchen die Galgos untergebracht sind!


Andrea beim "Schmüsele" mit Galga Alice


Galgo Julio - der Blick seiner Augen sagt alles....
Dieser Galgo liegt uns sehr am Herzen und Daniela hat viel Zeit bei ihm verbracht...

Daniela mit dem schwarzen Galgo Amor, der infolge eines Beinbruches eine Fixatur hat!


Die Hüttli sind alle angeschrieben mit den Namen der Hunde


Die kleine gestromte Galga mit dem Namen Damsy suchte die Nähe und wollte "geknuddelt" werden


Daniela mit Galgo Ferrari, der am Vortag frisch kastriert wurde. Auch ein sehr lieber und verschmuster Galgo.

Galgo Hayden hat es mir besonders angetan. Ein schmusiger, lieber Galgo, der erst seit kurzem bei Charlotte ist. Er ist an "Microfilaria" erkrankt und wird entsprechend behandelt.

Eines der geretten Pferde von Charlotte!
Sooo viel Rossmist - und das alles musste gesäubert werden......

Charlotte mit Galgo Ferrari (für Kastration) beim Tierarzt

Die Galgos, die neu in der externen Perrera sind. Charlotte wird sie diese Woche noch zu sich holen.


Jeden Tag wird Galgomix Miracle von Charlotte in der Klinik besucht. Dieser Hunde lebte 10 Jahre auf der Strasse und kämpft jetzt um sein Leben.


Was für eine Begrüssung...

Charlotte beim Trainieren mit dem ängstlichen kleinen Podenco. Er ist mit einer kurzen Leine an ihren sicheren Galgo angebunden. Unglaublich, was für eine Ausstrahlung und Einfühlungsvermögen diese Frau hat!


Der kleine ca. 8 montige Maestro voll in Aktion...

 
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