Reise Malaga vom 03.05.16 - Galgo español

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Reise nach Málaga - Südspanien vom 03.05. - 10.5.2016


Auch dieses Mal waren Daniela und ich voller Erwartungen, wussten aber nicht, was alles auf uns zukommen würde.


Als wir vor dem Eingangstor der Finca standen, wurden wir bereits vom Hundegebell begrüsst.

Umso herzlicher war der Empfang von Charlotte und Dioni. Selbst Familienhund Niebla legte sich sofort auf den Rücken und wollte immer gestreichelt werden. Dann begrüssten uns auch noch die weiteren Familienhunde, Ebro, Ambo, Dobi, Clara etc. Das Wetter war an diesem Tag noch gut und wir freuten uns darauf, die Galgos zu sehen.

Es hat sich einiges getan in der Finca. Die "Bays" haben nun alle Fenster, was vor allem im Winter wichtig ist. Die Vorplätze wurden mit Platten belegt, die täglich gereinigt und abgespritzt werden.

Dioni hat auch vor, Fliegengitter zu errichten, damit die Galgos nicht immer von denen belästigt werden. Auch ein Sonnensegel wird nötig sein, damit die Galgos im Sommer geschützt sind und noch vieles mehr.


Leider hat uns der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht, und wir konnten nicht so viel machen wie wir eigentlich wollten. Helfen konnten wir Charlotte, indem wir den Hundekot zusammen nahmen, Bettlis wieder herrichteten, Decken auswechselten, Futter bereit stellten, Hunde fütterten, Medikamente gaben, Platz abspritzen und nicht zuletzt mit den Galgos spielten und kuschelten. Abends waren wir erst ca. 21 Uhr fertig und fuhren wieder todmüde ins Hotel zurück, das nur 10 Autominuten von der Finca entfernt war.


Hier einige Eindrücke:

... und jeden Tag regnete es mehr! Die Galgos wollen dann am liebsten drinnen bleiben!
Wisdom, der mich jeden Tag begrüsste, liegt mir am Herzen. Er ist ein überaus fröhlicher Galgo, der immer die Nähe sucht und gestreichelt werden will. Leider hat Wisdom Leishmaniose und bekommt jeden Tag Allopurinol sowie eine Spritze Glucantine. Man merkt ihm die LM überhaupt nicht an, er ist ausgeglichen und einfach nur fröhlich.
Miri, Chayenne und Topaz sind zusammen in einer separaten Bay neben dem Hühner- und Pferdestall.
Miracle ist wirklich ein Wunder. Er ist fröhlich, hat uns aber in den ersten Tagen nicht so getraut. Mit der Zeit konnten wir uns ihm nähern und ihn auch mit Vorsicht streicheln.

Chayenne ist ein so liebenswerter Galgo. Wenn man ihn ruft, kommt er schwanzwedelnd und will einfach nur gestreichelt werden. Sein Bein ist immer noch geschwollen. Charlotte erklärte uns, dass er mit der Zeit das Bein auch belasten könne, doch ein Handicap wird er immer haben.

Topaz ist noch sehr ängstlich. Draussen sitzt sie in einer Ecke und getraut sich kaum, sich uns zu nähern. Diese Galga braucht viel Zeit, um das Vertrauen an die Menschen wieder zu bekommen.
Azor, Memoria, Lakota und Lucas sind auf der anderen Seite neben dem Auslauf in einer Bay untergebraucht.
Azor ist einfach nur lieb und dankbar. Er ist ein Schatz von einem Galgo. Es braucht noch einige Zeit, bis die Haut bei ihm besser wird. Val, die eine Woche bei Charlotte war, hat sich sehr um ihn gekümmert. Zu ihr wird er auch gehen, sobald er reisebereit ist. Val wohnt in Schottland, hat bereits einige Galgos und freut sich riesig auf ihn. Hoffen wir, dass es nicht zu lange dauern wird.

Lakota, sitzt meistens in seinem Bett und schaut mit grossen Augen, was alles um sie passiert. Sie ist noch immer sehr scheu.

Memoria ist eine so liebenswerte Galga, hat keine Aengste und sucht die Nähe der Menschen. Sie ist noch sehr dünn und muss noch an Gewicht zulegen.

Jeden Abend bekommt Memoria ein Pijama und die anderen werden zugedeckt...
Was uns auch unvergesslich bleiben wird, ist unser Walk zusammen mit Val und den drei Galgos durch die Felder. Das einzige Mal, dass es nicht regnete!!!!
Niebla, der Familienhund von Charlotte, voran sorgte dafür, dass uns und den Galgos nichts passierte. Die freilaufenden Hunde der Zigeuner sorgen immer für Aufregung, doch Niebla hat ihre Sache gut gemacht und wir kamen alle wieder heil zurück zur Finca.
Mosaic, ein ganz besonderer Hund, eine Mischung von Galgo und Wolfshund. Charlotte erklärte uns, dass er vom Galgorudel nicht so gut angenommen wird. Ich habe erlebt, wie sie ihn in eine Ecke drücken und ihm dann auch ins Gesicht gebissen haben. Mosaic ist noch scheu und hat seinen Platz noch nicht gefunden. Für ihn wäre es so gut, wenn er baldmöglichst in eine Familie kommen könnte. Wir haben dann Charlotte gefragt, warum sie ihn dann nicht separiere. Sie meinte, dass auch er lernen müsste, sich im Rudel einzuordnen.
Ein grosses Problem für Charlotte ist der Dauerregen! Es gibt fast keinen Platz, wo man die Decken aufhängen kann. Wenn es windet, dann fallen die Decken runter und die Galgos stürzten sich auf sie, wollen mit den Decken nicht nur spielen sondern auch zerreissen und anpinkeln...
Als wir sie fragten, ob ein Industrie Tumbler ihr helfen würden, machte sie grosse Augen und sagte: "That would be a very big help!". Dioni erklärte mir, dass sie das Fundament für ein "Waschhüsli" schon gelegt haben. Sie müssen aber noch warten, bis sie die Baugenehmigung erhalten..... um das Gebäude zu erstellen. Einige Galgofreunde haben via Facebook schon zugesagt, sich bei einem Tumbler zu beteiligen - was für eine Solidarität und Unterstützung, da fehlen uns die Worte.
Aufgrund des Dauerregens herrschte akuter Decken-Notstand. Daniela und ich haben diesem Notstand in der Ikea sofort Abhilfe verschafft und einige Decken besorgt.

Weiter haben wir auch Putzmittel, Waschpulver und noch vieles mehr für Charlotte in einem Supermarkt eingekauft.

Das sehr schlechte Wetter in Malaga hatte auch seine Vorteile. Da Charlottes Hunde bei diesem Regen alle in ihren Bays blieben, konnten wir Charlotte und Dioni für 2 1/2 Stunden bei einem feinen Lunch und gutem Gespräch im Restaurant geniessen. Sebastian, ihr Sohn, war in der Finca und hat aufgepasst!
Am Montag durften wir zusammen mit Charlotte die beiden Galgas Amanecer und Madru aus der Residenz holen. Ganz zwei liebenswerte, hübsche Girls! Es freute uns sehr, dass wir Charlotte in die Resi begleiten durften. So konnten wir uns überzeugen, dass es die Galgos dort gut haben.
Es war interessant zu sehen, mit wieviel Gelassenheit sie die beiden ins Rudel einführte. Sie legte nun beiden neue Halsbänder an!
Viele Galgofreunde haben mich angefragt, warum so viele Halsbänder? Charlotte hat mir erklärt, eines gegen Flöhe, Mücken etc. (Seresto), zwei für die Sicherheit. Sie hätte keine Zeit, diese nachts wegzunehmen bei so vielen Galgos!


Am Donnerstag, 12.5.16, fuhren Daniela und ich in eine Auffangstation in Granada. Wir wussten, dass dort Galgos von einem Schweizer Verein auf ihre Vermittlung warten. Den Kontakt hatten wir bereits vor unserer Reise aufgenommen. Was wir dort antrafen, verfolgt uns seit dem jede Nacht! Mehr als 200 Hunde hausen dort unter schlimmsten Bedingungen. Wir wollen nicht auf nähere Details bewusst nicht eingehen. Wir waren uns augenblicklich bewusst, dass hier etwas unternommen werden muss. Wir nahmen mit der Schweiz Kontakt auf und schilderten das Gesehene - grosses Entsetzen! Auch mit Charlotte haben wir darüber gesprochen. Es erstaunte sie nicht gross. Sie sah die grosse Angst und Sorgen in unser Gesicht geschrieben und bot uns selbstlos (wie selbstverständlich) ihre Hilfe an. Wir haben sie nur noch fest umarmt.
Wenn alles klappt, wird Dioni noch dieses Wochenende die 3 Galgos von diesem Ort holen und sie bis Platz in der Finca frei wird, in die Resi bringen. Der Schweizer Verein übergibt die 3 Galgos an Charlotte. Sie allein ist ab dann für die Vermittlung und Adoption zuständig.
Leider warten auch noch 3 weitere Galgos (unter anderem ein 4,5 Monate alter) auf eine gute Vermittlung. Diese gehören jedoch der Stationsleiterin. Keine Chance, denen auch zu helfen, ausser wir würden sie freikaufen. Doch leider sind auch uns irgendwann mal finanzielle Grenzen gesetzt. Diese 3 sind ebenfalls arme Tröpfe. Wir können nur hoffen und beten, dass sich die Lebensbedingungen jfür die Hunde in Granada irgendwann mal verbessern.


Auf dem Heimweg hatten wir noch "volle action"! Zuerst sahen wir am Strassenrand einen toten Schäferhund liegen, dann weiter auf der Autobahn ein freilaufender Podenco. Daniela machte einen Vollstopp, wir rannten wie gestört mit Halsband und Leine hinter dem Podenco her - aber keine Chance. Kurz vor dem Tunnel mussten wir aufgeben und wieder zurück zum Auto. Als wir das Zuhause erzählten, war es nicht nur lauter Freude sondern......


Wenigstens haben wir noch eine gute Tat vollbracht! Ein Esel war auf dem Feld vor unserem Hotel angebunden. Aber nicht nur am Seil angebunden, sondern seine beiden Vorderfüsse waren auch noch  ganz eng zusammengebunden, so dass sich dieser arme Kerl weder bewegen geschweige noch liegen konnte. Als wir das Dionie erzählten, sagte er, dass sowas verboten ist. Charlotte telefonierte dann anderntags der Polizei (Seprona), zu der sie einen guten Draht hat. Der Besitzer wird nun eine Busse erhalten. Hoffen wir nur, dass er den Esel nicht irgendwo anders wieder anbinden wird.


Zu guter letzt möchte ich nicht vergessen zu erwähnen, dass sich Charlotte riesig gefreut hat, als sie die Gesamtspende der Teilpaten und Sponsoren erhalten hat. Ich habe ihr gerade gestern nochmals den Rest, der auf dem Konto war, transferiert (Anteil an Resikosten für Amancer und Madru). Charlotte und Dionie erklärten uns, dass sie das alles ohne Unterstützung nicht machen könnten.
Sie hat mir Dankeskarten mitgegeben, die ich heute an Euch per Post versandt habe.

Diese Reise war voll von Emotionen, Hoch's und Tief's. Wir müssen das alles noch verarbeiten.
Thank you Charlotte and Dioni for beeing there and beeing a part of your familiy, we see us next november!

Herzlichst, Dolores und Daniela




PS: Leider ging mein Wunsch, von Charlotte einen Galgo zu adoptieren, nicht in Erfüllung. Die Galgos, die optimal zu Sakira und unserer Familie gepasst hätten, sind alle bereits reserviert. Bevor ich überhaupt die Möglichkeit hatte, die Hunde näher kennen zu lernen, wurden bereits die möglichen Kandidaten reserviert. Ich weiss aber ganz genau, dass der richtige Galgo uns finden wird.



 
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